Dr. Gordon Ring, Leitender Oberarzt am Krankenhaus Ratzeburg und Dr. Lennart Muras, Oberarzt am Herz- und Diabeteszentrum Karlsburg brachen am 08. März gemeinsam unter der Teamleitung von Dr. Hubert Sax zur über 36 Stunden dauernden Anreise in den Nordosten des südamerikanischen Landes auf.
Endlich angekommen begab sich das neunköpfige Team, bestehend aus einem Allgemein-, zwei MKG- und einem Plastischen Chirurgen sowie einer Weiterbildungsassistentin in der Anästhesie und zwei OP-Schwestern umgehend in das örtliche Hospital General, um gemeinsam mit dem örtlichen Chefarzt der Chirurgie, Dr. Huascar Suarez, die weit über 100 wartenden PatientInnen zu untersuchen und zu entscheiden, welche z.T. lebensverändernden Eingriffe vor Ort durchführbar waren.
In den kommenden zwei Wochen wurden an drei OP-Tischen parallel 135 Eingriffe durchgeführt. Insbesondere Leistenbrüche, Verbrennungsfolgen, Strumen, Fehlbildungen an Händen und Füßen sowie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten wurden versorgt. Aufgrund mangelnder Ressourcen und Fachärzten vor Ort, hätte einer Vielzahl der betroffenen Menschen sonst niemals eine Operation ermöglicht werden können.
Die besondere Herausforderung für das Anästhesie-Team bestand in der Aufgabe, eine sichere Narkose bei den oftmals noch sehr jungen Patienten trotz begrenzter technischer Ausstattung durchzuführen. Insgesamt wurden 85 Voll- bzw. Teilnarkosen durchgeführt. Einerseits gab es nur ein Narkosegerät, so dass oftmals eine Beatmung von Hand mittels „Kuhn System“ während des gesamten Eingriffs erforderlich war. Ferner musste aufgrund mangelnder Versorgung vor Ort die gesamte – ausschließlich durch Spenden finanzierte – Ausrüstung mitgeführt werden. Dank der Unterstützung von NOTARZTDIENSTE.DE konnte der Einkauf der benötigten Medikamente gewährleistet werden.
Dank intensiver interprofessioneller Zusammenarbeit, insbesondere auch mit den ebenfalls hoch motivierten bolivianischen Krankenhausmitarbeitern, gelang es die zahlreichen kleinen und großen Patienten gut während dieser für sie oftmals sehr aufregenden und ungewohnten Situation zu begleiten und Ihnen eine Chance auf ein selbstbestimmteres Leben ohne Stigmata zu ermöglichen.
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